Das Wort zur Woche

26.04.2012

Passau Vorreiter beim Artenschutz!


Schon im Jahr 2007 hat die Bundesregierung eine nationale Biodiversitätsstrategie verabschiedet: Es schien als hätte die Regierung die Bedeutung der Artenvielfalt erkannt. Leider hapert es bei der Umsetzung. Nehmen wir beispielsweise den Vorschlag, zehn Prozent der öffentlichen Wälder als Naturwaldparzellen auszuweisen, in denen der Wald sich selbst überlassen bleibt und lediglich Borkenkäferbäume entfernt werden. Ein Wald, in dem wichtige Habitatbäume als Lebensraum für seltene Arten geschont werden. Damit kann sich beispielsweise die Bayerische Staatsregierung, verantwortlich für den Staatswald überhaupt nicht anfreunden. Der forstwirtschaftliche Ertrag und die damit verbundenen Einnahmen haben für sie Vorrang. Und das, obwohl Ministerpräsident Seehofer 2007 bei der Verabschiedung der nationalen Biodiversitätsstrategie mit am Berliner Kabinettstisch saß!

Vorbild ist dagegen die Stadt Passau. Der Umweltausschuss hat auf Vorschlag der ÖDP-Fraktion der Verwaltung den Auftrag erteilt, ein Naturschutzkonzept für den städtischen Wald zu entwickeln. Schon bisher sind in Passau rund 20 Prozent des Kommunalwaldes Naturparzellen wie z.B. die nicht bewirtschaftbaren Hang- und Schluchtwälder entlang der Donau. Nun sollen möglichst 40 Prozent des 90 Hektar umfassenden Stadtwaldes nicht mehr forstwirtschaftlich genutzt werden. Nach der überregional anerkannten Renaturierung des Erdbrüstmoors packt Passau nun ein weiteres beachtliches Naturschutzprojekt an. Eine Vorreiterrolle in ganz Bayern.


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