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28.01.2021

Ein Naturdenkmal in klösterlicher Kulturlandschaft bewahren

„Verlust eines zu allen Jahreszeiten schönen tröstlichen Blickes"


„Verlust eines zu allen Jahreszeiten schönen tröstlichen Blickes" – Die ÖDP-Stadträte wollen das Naturdenkmal Mariahilfberg nicht einer Bebauung opfern.

Die ÖDP-Stadträte werden am Donnerstag nicht für den Kindergarten am Mariahilfberg stimmen. „Weil es aber um den zweiten Innstädter Kindergarten geht, den auch wir herbeisehnen, wollen wir unsere Gründe schon vorab erklären, um falschen Interpretationen vorzubeugen", sagt ÖDP-Stadtrat Paul Kastner, der die ÖDP am Donnerstag im Bauausschuss zusammen mit Stadtrat Oliver Robl vertritt. „Wir freuen uns über die größere Zahl von Kindern und den für sie gedachten Kindergarten. Den Standort halten wir aber für ungeeignet", so Kastner.

„Schon wieder wird ein Naturdenkmal angegriffen. Da kann ich als Naturschützer nicht mitstimmen. Vor allem auch, weil es gar nicht notwendig ist. Schließlich gibt es in der Innstadt auch Alternativstandorte, die für die Eltern vorteilhafter wären. Sinnvoll wäre ein Kindergarten der kurzen Wege in Haibach, der manchen Eltern den Weg in die ohnehin belastete Innstadt ersparen würde. Aber auch im Zentrum der Innstadt wären Alternativen möglich, wenn man nur will", meint Kastner.

Die Debatte um den Innstadtkindergarten werde wie eine Machtfrage behandelt, bemängelt auch der Innstädter ÖDP-Stadtrat Urban Mangold: „Weil der OB seinen ursprünglichen Wunschstandort am Innstadtkellerweg nicht durchsetzen konnte, will er nun unbedingt diesen Standort und keinen anderen. In schlechter Erinnerung habe ich, dass er sich bei der Bürgerversammlung im November 2019 sogar zu dem Ausruf ‚Ist denn jetzt schon alles wichtiger als die Kinder' hinreißen ließ. So eine Wortwahl des OB finden wir unsäglich. Die Freunde des Landbauamtsgartens haben selbst Kinder. Und sie wollen, dass auch ihre Kinder sich später noch an den Naturdenkmälern der Stadt erfreuen können".

Als im Gegensatz dazu richtig wohltuend hat Mangold die Worte des ehemaligen FWG-Stadtrates Alois Feuerer in Erinnerung, der in einem Leserbrief vor „dem Verlust eines zu allen Jahreszeiten schönen tröstlichen Blickes" warnte, „der Fußgänger und Pilger erfreut". Der Annäherungsblick hinauf zur Wallfahrtskirche über die klösterlich-spirituelle Kulturlandschaft sei dann durch Zweckbauten verstellt. „Auch wir glauben, dass mit der Baumaßnahme etwas Kostbares verlorengeht", sagen Kastner und Mangold.