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11.06.2019

Mangold und Koopmann: Abriss des historischen Gebäudes Wörthstraße 7 kann noch gestoppt werden!

„Prüfstein für den kultivierten Umgang der Stadt mit ihrer Geschichte“


Der Klinikum-Ausschuss und der Stadtrat sollen Vergabebeschlüsse für den Abriss des historischen Wohngebäudes Wörthstraße 7 ablehnen und einem Neubau auf dem Grundstück nicht zustimmen. Stattdessen soll das stadtbildprägende Haus als Personalwohnheim genutzt oder das Gebäude innen für eine Nutzung durch das Klinikum umgebaut werden. Das haben die Stadträte Urban Mangold (ÖDP) und Matthias Koopmann (PAL) in einem gemeinsamen Schreiben an OB Jürgen Dupper beantragt.

Der Stadtrat könne unabhängig von einer rein baurechtlichen Abrissgenehmigung durch die Stadtverwaltung den Verlust des historischen Wohngebäudes abwenden, weil sich das Gebäude im Eigentum des Klinikums befindet, so das Kalkül der beiden Stadträte. Da die Kosten für den Abriss und für einen Ersatzbau die betragsmäßige Zuständigkeit des Klinikum-Werkleiters übersteigen, habe der Stadtrat ein gewichtiges Wort mitzureden, meinen Koopmann und Mangold.

„Der hochqualitätsvolle Mehrgeschossbau ist ein erstklassiges Beispiel für den in Passau Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts üblichen Bau anspruchsvoller Mehrfamilienhäuser. Das Gebäude hat noch ein „Gesicht“ und hebt sich von der oftmals kalten modernen Wohnarchitektur der Gegenwart wohltuend ab. Es ist ein Musterbeispiel dafür, wie frühere Architektur sich bemüht hat, den ästhetischen Bedürfnissen der Bewohner und ihrer Nachbarn entgegenzukommen. Der Abriss dieses Gebäudes wäre ein großer Verlust für die historische Stadt Passau. Wir sind der Meinung, dass die weitere Existenz dieses Gebäudes ein Prüfstein ist für den kultivierten Umgang der Stadt mit ihrer Geschichte. Die sinnlose Vernichtung des Hauses wäre ein Kulturfrevel“, meinen Koopmann und Mangold.