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30.08.2019

Mangold und Prügl fordern „rote Linie“

ÖDP: Grenzen des Wachstums im Kreuzschifffahrtstourismus erreicht!


Bürgermeister Urban Mangold und ÖDP-Stadtrat Franz Prügl sind mit der versprochenen Umstellung der Stromversorgung für Kreuzfahrtschiffe nicht zufrieden „Uns dauert das zu lange. Laufende Diesel-Aggregate sind jetzt lange genug ein Thema. Das ist den Anwohnern nicht mehr zumutbar“, meinen die beiden ÖDP-Politiker, die nun in einem Antrag an OB Dupper eine „rote Linie“ fordern.

Passau ist damit auch nicht allein. Auch in Englhartszell kämpft eine Bürgerinitiative für dasselbe Ziel: http://www.luftkurort-engelhartszell.at/  Zwar haben die Stadtwerke aktuell bereits mehr als 700.000 Euro in ihrem Haushalt eingeplant, um Landstromanschlüsse für Schiffe mit der erforderlichen enormen Kapazität bereitzustellen. „Allerdings soll das jetzt offensichtlich wieder auf mehrere  Jahre gestreckt werden. Und das machen wir nicht mit“, kritisieren die beiden ÖDP-Stadträte.

Prügl und Mangold befürchten, dass die bereits eingeplanten Mittel für die Anpassung der Stromversorgung „auch deshalb auf mehrere Jahre verteilt werden, weil zur Aufrüstung der Anlegestellen im Ort umfangreiche Grabungsarbeiten im Straßenraum notwendig wären. „Wir wollen diese Grabungsarbeiten aber weder jetzt noch nach der Wahl. Im Ort sollen nur so viele Schiffe anlegen dürfen wie schon jetzt ohne massiven Aufbruch des Straßenraums mit Strom versorgt werden können. Mehr nicht!“

In dem Schreiben an OB Dupper formulieren beide Klartext:

·         Die Stromanschlüsse für alle anlegenden Schiffe müssen spätestens ab Januar verfügbar sein. Laufende Dieselmotoren zur Stromversorgung müssen generell untersagt werden.

Befürchtet wird nämlich, dass an den Hauptanlegestellen ein Anlegen in dritter Reihe mit laufenden Dieselaggregaten erlaubt bleiben könnte, weil Leitungen für drei Schiffe technisch problematisch sind. Deshalb fordern Prügl und Mangold außerdem:

·         Wo in zweiter oder dritter Reihe die Stromversorgung anlegender Schiffe vom Land aus nicht möglich ist, wird die zulässige Zahl anlegender Schiffe auf eine Anzahl begrenzt, die mit Landstrom versorgt werden kann. Die entsprechenden Verträge müssen zum frühestmöglichen Zeitpunkt angepasst werden!

Und schließlich fordern die beiden ÖDP-Räte:

·         Das Anlegen von Schiffen an der Ortspitze, das den Blick von der Ortsspitze zum Niederhaus und zur Ilzmündung versperrt, muss zum nächstmöglichen Zeitpunkt beendet werden.

„Der Zielkonflikt zwischen den berechtigten Interessen der Altstadt-Bewohner und den Interessen der Kreuzfahrt-Reedereien wird spürbar größer. Nach wie vor klagen Anwohner, dass Diesel-Aggregate laufen und die Lebensqualität in der Altstadt beeinträchtigen. Das ständige Hinausschieben einer Stromversorgung von Land wollen wir nicht mehr hinnehmen. Im Kreuzschifffahrtsverkehr sehen wir die Grenzen des stadt- und umweltverträglichen Wachstums längst erreicht“, erklären die ÖDP-Stadträte. 

Weitere „Baustellen“ im Bereich Kreuzfahrtschifffahrt bearbeitet die ÖDP bereits seit Monaten: Der schon im April eingereichte Antrag zur Einführung eines Anlegeverbotes für Schiffe mit defekten Schiffskläranlagen wird in der nächsten Umweltausschusssitzung behandelt. Und zur Bekämpfung des „ausbeuterischen Sklavenlohns“ im Servicebereich einzelner Schiffe hat die ÖDP einen erneuten Vorstoß auf den Weg gebracht, der ebenfalls demnächst im Stadtrat behandelt wird.

Der aktuelle ÖDP-Antrag im Wortlaut:

http://www.oedp-fraktion-passau.de/fileadmin/user_upload/PDF/23.08.2019_Kreuzfahrtschifffahrt_und_Anwohnerinteressen_in_Einklang_bringen.pdf